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Diskographie

Zusammen mit meinem Mann entstanden in den letzten Jahren viele Einspielungen. Wir haben mit viel Sorgfalt an diesen Aufnahmen gearbeitet und immer wieder auch neue und eigene Arrangements geschrieben. So sind neben dem gängigen Repertoire auch einzigartige Aufnahmen mit wunderbaren Kollegen entstanden, die uns sehr am Herzen liegen.

NEWS: 2023 erscheint eine weitere CD im Verlag Hänssler Classic, diesmal Aufnahmen unserer Bearbeitungen romantischer Lieder von Brahms, Schumann, Reger etc. für Sopran, Violoncello und Klavier - wir freuen uns sehr darauf!

Ich freue mich über die Veröffentlichung unserer CD beim Verlag Hänssler Classic. Sie finden die CD in den CD-Abteilungen der Kaufhäuser oder auch unter diesem Link: zur CD

​Ganz bewusst haben wir uns bei dieser Aufnahme gegen die so genannte historische Aufführungspraxis entschieden. Zum einen war das Bearbeiten von Werken, die Adaption von Kompositionen für ganz andere Instrumente zur Zeit Händels und auch bis ins 19. Jahrhundert hinein gang und gäbe. Man denke hier z.B. an die Transkriptionen Vivaldi´scher Violinkonzerte für Orgel von J.S.Bach – die Orgel klingt ja auch ganz anders als eine Violine. Ein weiterer Aspekt ist, dass das Publikum heute andere Ohren hat als das Publikum zu Zeiten Händels, und das „Original“ von damals können wir letztlich nicht mit Sicherheit reproduzieren; wir leben in einer Welt mit einer vollkommen gewandelten akustischen Umgebung, mit einem von ganz anderen Geräuschen bestimmten Alltag. Wir möchten in tiefstem Respekt vor dem, was diese Musik Händels so einzigartig macht, das Lebendige, die ansteckende Freude in ihr ebenso zeigen wie wir den berückenden Momenten der Stille, des „in-sich-Gehens“, die ihnen zustehende Zeit geben wollen. Unsere Absicht ist, dieser unglaublichen Musik, die oft gerade durch ihre überraschende Einfachheit besticht, durch unser lebendiges Musizieren Raum zu geben, sich im Heute und für die Welt von heute zu entfalten, und vielleicht auch mit dem Geist von heute - neu - zu blühen. Nicht durch etwaige absichtliche Verfremdung oder Romantisierung, sondern durch ein authentisches Musizieren. Unserer Meinung nach können wir dadurch Händels Musik auch heute ebenso authentisch fühlen. Es ist nichts Vergangenes, sondern die Lebendigkeit und tiefe Empfindung, die in dieser Musik steckt und die uns gerade heute nach wie vor stark berührt. Das ist es, was das Genie „Händel“ ausmacht und vor dem wir uns verneigen, hat er doch nicht nur für die Herzen des 18. Jahrhunderts sondern auch für uns heute geschrieben - fast als hatte er erahnt, wie uns heute, 300 Jahre später, zu Mute sein kann. Dass andere diese Meinung nicht teilen, respektieren wir, aber wir selbst, da wir uns nicht zu den Barockspezialisten zählen, können uns bei dieser großen Energie und Freude, die in der Musik steckt, nicht zurücknehmen. Lassen Sie sich anstecken von Händels heutiger Lebendigkeit! Und wir wünschen Ihnen, dass Sie ebenso viel Freude beim Hören empfinden, wie wir beim Musizieren!

coming soon: 

Musik von J. Brahms, J.S. Bach, F. Schubert, R. Schumann. M. Reger, F. Liszt und R. Strauss

in Arrangements von B. Wünsch

Über die Arrangements: Inspiriert von Franz Schuberts späten Liedkompositionen und Werken u.a. von Johannes Brahms, in denen Gesang und Klavier durch ein weiteres Melodieinstrument bereichert werden, haben wir das Repertoire unserer Liederabende ganz neu betrachtet. Das Ergebnis ist nun unter anderem auf dieser CD zu hören: Lieder der Romantik, neu eingerichtet für Sopran, Violoncello und Klavier. In Kunstliedern wie überhaupt in der Kammermusik finden sich ja sehr oft in den Klaviersätzen mehr oder weniger versteckte Linien, die durch ein Soloinstrument eminent an Ausdruck gewinnen. Aus diesem Grund empfinden wir diese Kombination aus Gesang, Klavier und Melodieinstrument als außerordentlich gelungen und bereichernd für das Hörempfinden der Kunstlieder. Die verschiedenen Register von Sopran und Cello beleuchten sowohl die Musik als auch den Inhalt des Textes von unterschiedlichen Seiten, denn der Klang des Cellos ist ideal für die Farben dieser Lieder, es ist in den sensiblen Arrangements als Begleiter und als Solist besetzt. Das Werk „Auf dem Strom“ von Franz Schubert – ebenfalls auf dieser CD – ist eine der bekanntesten Originalkompositionen dieser Form. Bei den Liedern „In der Nacht“, „Wenn ich ein Vöglein wär‘“ (Schumann), „Nachts“, „Abendlied“ (Reger), sowie „Am Strande“ (Brahms) handelt es sich ursprünglich um Duette, welche wir dahingehend bearbeitet haben, dass nichts vom Text weggenommen wurde und das Cello in weiten Teilen der Linie der zweiten Gesangsstimme folgt. Für uns gewinnt hier der Text an Klarheit, da die Worte der Stimmen nicht ineinanderfließen. In Liedern wie z. B. „Wie Melodien zieht es mir“ oder auch Franz Liszts „O komm im Traum“ erweitert die Cellolinie den Klaviersatz in sofern, als dass Elemente des musikalischen Ausdrucks wie etwa das durchgehend gleichmäßige Crescendieren/Decrescendieren eine leidenschaftlichere, tief empfundene Dringlichkeit in der Musik vermitteln, als es allein mit Klavierbegleitung möglich ist. Eine Dringlichkeit, aus der die Liason zwischen Wort und Musik plastisch hervortritt. Bei den Orchesterliedern von Richard Strauss war es unser Anliegen, den intimen und sensiblen Texten durch ein „kammermusikalisches Erleben“ dieser Kompositionen mehr Gewicht zu geben, ohne dass der Klang komplett auf Klavierbegleitung reduziert wird. Das berühmte Violin-Solo in „Beim Schlafengehen“ von einem Violoncello zu hören zeigt darüber hinaus, wie universell und einzigartig, ja genial die Komposition von Richard Strauss ist, die durch ein anderes Soloinstrument nichts an Schönheit und Intensität einbüßt. Schließlich haben wir uns die bis in die Romantik übliche Tradition der Bearbeitung von Werken dergestalt erlaubt, dass Lieder wie „Wenn ich ein Vöglein wär´“, mit ihren herrlichen Melodien um Vor- und Zwischenspiele erweitert werden. Dies ganz einfach nur, um den Genuss der musikalischen Schönheit für uns und die Zuhörenden mehr auskosten zu können. Für diese CD haben wir Musik ausgewählt, die zum heimlichen Träumen einlädt, es sind Texte, die, mal sinnlich, mal melancholisch oder überquellend vor Freude den Zuhörenden von tiefen Gefühlen und Wünschen erzählen. Vom sich Finden und Verlieren, von Spuren in der Seele, die das Leben mit all seinen Facetten hinterlässt. Es ist eine in weiten Teilen „ruhige“ CD zum Rasten und Innehalten. Viele der romantischen Komponisten waren, hinter der oft vordergründig naiven Fassade ihrer Lieder und deren Texte, Meister der versteckten Botschaften. „Mondnacht“ & „In der Nacht“ (Schumann) oder „O komm im Traum“ (Liszt) erzählen vom schmalen Grat zwischen Wachen/Diesseits und Schlafen/Jenseits. Richard Strauss hingegen findet in seinen Liedern am Ende immer wieder in eine musikalisch schwebende Leichtigkeit zurück, gleich wie „schwer“ ein Text auch sein mag. Dazwischen stehen Stücke, die quasi lächelnd auf die Welt zwischen Tag und Nacht blicken. Erfüllt von heimlichen Träumen und innerlich lodernder Leidenschaft scheinen sie – gerade in dieser Zeit! – wie ein zwischen Sonnenuntergang und Mondlicht changierendes, tröstendes Licht.  Als „Bonus“ finden Sie am Ende der CD eine Vokalise auf Franz Schuberts berühmtes Impromptu op. 90 Nr. 3. Die „ewige Melodie“ dieses einzigartigen Werks gibt aus unserer Sicht Raum für das Ungesagte zwischen den Zeilen, das allen Liedtexten innewohnt. Am Anfang der CD steht das Lied „Nacht und Träume“ von Franz Schubert in unserem Arrangement mit Kontrabass - die kaum fassbare Ruhe und Tiefe, die dieses Lied ausströmt, soll den Zuhörenden den Weg aus dem Alltag in die Atmosphäre dieser CD ebnen. Es ist zugleich das einzige Lied, in welchem wir einen Kontrabass mit einbezogen haben.

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WINTERREISE D 911 – Franz Schubert

nach Gedichten von Wilhelm Müller

 

Wussten Sie, dass Franz Schubert im Gefängnis saß? Dass er von Geheimpolizisten und Spitzeln überwacht wurde? Dass er sich die Texte der Winterreise aus einer im damaligen Wien verbotenen Zeitschrift, deren Lesen bereits unter Strafe stand, besorgte? - Er schrieb in vielen Briefen von Einsamkeit und dass „er allein mit seiner Muse in seinem Zimmer ausharren“ musste.

Die Liedfolge der „Winterreise“ wird in dieser Interpretation, die sich auf Freiheit, Zensur und Überwachung bezieht, zu einem Werk, das weit über die unglückliche Liebesgeschichte hinaus weist. Diese Rezeption ist musikgeschichtlich seit geraumer Zeit aktuell und wird mehr und mehr als die eigentliche Botschaft dieses meistgespielten Liedzyklus gesehen.

Wir besetzen in dieser Version zusätzlich eine Violine und einen Kontrabass um die gegensätzlichen Farben dieser Musik noch besser ausleuchten und hervorheben zu können. Mit dem Primus, Raúl Teo Arias, und dem Solo-Kontrabassisten der Bamberger Symphoniker, Stefan Adelmann, haben wir exzellente und hoch erfahrene Musiker gewinnen können, deren Mitwirkung die Schubert offenbar so wichtige politische Tiefe seiner Werke ganz neu erlebbar macht.

Müllers und Schuberts „Winterreise“ ist neben anderen Werken die Reaktion von Künstlern auf die Karlsbader Beschlüsse und die darauf folgende Bespitzelung; auf Zensur und Einschränkung, welche das Leben der Bürger ganz unmittelbar traf. Wie viel Freiheit steht einem Menschen zu? Was geschieht mit uns, wenn wir uns unserer Freiheit beraubt sehen? Das ist die „Winterreise“, ein Aufschrei, ein Hilferuf! Und, zum Schluss des Zyklus, Resignation oder Aufbruch? - Gerade in den letzten Jahren aktuell wie lange nicht! Aus dem Zittern wird ein Beben, aus den angedeuteten Eisblumen leise klirrender Frost, aus den lieblichen Tönen ein Sehnen nach Licht und Freiheit. Die Sehnsucht nach ebendiesem Licht, dieser Freiheit war das treibende Element für den Dichter Wilhelm Müller, die "hinterlassenen Papiere eine reisenden Waldhornisten" zu schreiben, war der Grund für Franz Schubert, das Risiko einer Gefängnisstrafe einzugehen und die Gedichte zu vertonen, stand doch schon das Lesen der Zeitschrift, in der sie veröffentlicht wurden, im Habsburgerreich unter Strafe.

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